Saab 105 nächstes Jahr in der Schweiz?

Das österreichische Bundesheer möchte seine Saab 105 modernisieren (obwohl sie längst museumsreif sind). Dazu ist ein MLU (MiddleLifeUpdate) an der Avionik von 16 Maschinen vorgesehen. Das ist zwar schon länger ein Thema, aber angeblich werden jetzt die Maschinen bestimmt und 2013 soll die Modernisierung ber der RUAG starten.

Wenn man jedoch die Kommentare im Doppeladler-Forum durchliest, macht ein Update keinen Sinn mehr. Ob es also tatsächlich durchgeführt wird, steht also noch in den Sternen.

Nutzung der Militärflugplätze ist offen und unklar, aber mit einigen Vorzeichen

Auch was die langfristige Diskussion um die Verteilung der Bewegungen angeht, gibt es Neuigkeiten. Der Bundesrat lehnt die Petition des Schutzverbandes Emmen für eine 6-wöchige Sommerpause und eine Reduzierung der Jetbewegungen ab. Im Gegenteil, da es nicht aussgeschlossen werden kann, dass Militärflugplätze geschlossen werden, muss mit mehr Bewegungen gerechnet werden.

Die Antwort von BR Ueli Maurer kann hier nachgelesen werden.

Kommentar:  Ueli Maurer schreibt "Ein zukunftträchtiger Militärflugplatz muss jedoch einen angemessenen Flugbetrieb garantieren, um auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine Daseinsberechtigung zu haben. Dieser Aspekt wird im Rahmen des Stationierungskonzeptes zu berücksichtigen sein. Ich kann Ihnen deshalb keine Zusicherung geben, dass der Fluglärm in Zukunft nicht zunehmen wird."
Das bedeutet mit anderen Worten, dass es sich die Luftwaffe nicht mehr leisten kann, Flugplätze mit geringer Auslastung (Dübendorf, Emmen, Sion) zu betreiben und das sie vorallem nach betriebswirtschaftlichen Faktoren entscheidet. Angesichts der Tatsache, dass ein höheres Armeebudget Sparmassnahmen in Bildung, Verkehr etc. zur Folge hätte, ist das gar nicht so unrealistisch. Ich rechne allerdings damit, dass sich in den nächsten 2-3 Jahren nichts oder nur wenig ändern wird.

Details zum F-18 Flugbetrieb 2013 in Emmen

Nächsten Sommer wird die Luftwaffe folgendermassen vom Militärflugplatz Emmen aus fliegen bzw. geschlossen sein:

24. Juni - 24.Juli: Pistensperre, 25/26. Juli Flugzeugverschiebungen (evtl. Test-und IT-Flüge)
7. Juli Innerschweizer Schwingfest
29. Juli-2. August Normaler, reduzierter Jetbetrieb (Testflüge, IT-und PS-Trainings, evtl. 2 Hornets im Flugdienst?)
5-30. Aug Staffelflugbetrieb F-18 und F-5
30. August Start für Trainings Dittingen?
31. August Samstag-Starts der PS und Display-Hornets nach Dittingen
2. September Starts aller F-18 oder mind. die 2 Displaymaschinen

Fazit und erweiterte Infos: Somit dauert die Pistensperre 4 1/2 Wochen Die Pistensperre endet nicht wie üblich, an einem Freitag, sondern an einem Mittwoch (24. Juli). Erfreulicherweise bleibt es bei 4 Wochen F-18 Flugbetrieb. Auch in der Woche vom 29.Juli-2. August (4 Tage Flugbetrieb) erwarte ich eher überdurchschnittlich viel Betrieb (ca. 10 Jets pro Tag). Einerseits wegen Testflügen, die mehr im Sommer durchgeführt werden und wegen der Pistensperre nachgeholt werden müssen. Anderseits auch, weil die anderen Flugplätze bereits geschlossen oder nur Alternativ sind.

Die Belegungspläne der anderen Flugplätze findet man hier
Artikel luzernerzeitung.ch vom 20. Nov 12

Jumbolino der Bahrain Luftwaffe in Emmen

In der letzten extrem ruhigen Woche (Nebel, Nebel und nochmals Nebel) gab es in Emmen ein echtes Highlight zu sehen. Ein Jumbolino der Bahrain Luftwaffe besuchte die RUAG!

 



Flugsimulatorenzentrum in Emmen eröffnet

Am 6. November 2012 wurde das Trainingscenter mit dem Pc-21, EC-635 und Super Puma/Cougar Simulator in Emmen der Luftwaffe übergeben. Neu ist es möglich, Missionen mit dem EC635 und Super Puma Simulator zu verknüpfen, so wie es bereits mit dem F-18 Simulator in Payerne der Fall ist. Für die Flugsicherheit, zum Schutze der Umwelt und Bevölkerung sowie aus finanziellen Gründen, sind die Flugsimulatoren sehr wichtig geworden, können aber das Training nicht ersetzen. Nächstes Jahr findet in Emmen der Tag der Öffentlichkeit statt. Dort können die Simulatoren sicher auch besichtigt werden.

http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/home/aktuell/reports/simcenemm.html

Rüstungsprogramm 2012 mit den Gripen, Medienspiegel und Links

Der Bundesrat hat das Rüstungsprogramm 2012 mit den Gripen bewilligt. Es sollen 22 Gripen E zum Preis von 3,126 Mrd Fr gekauft werden. Dazu gibt es ein Fonds, d.h die Kosten werden vom regulären Armeebudget abgezwackt. Dem Armeebudget, welches definitiv bei 4,7 Mrd Fr liegen soll, sind die 300 Mio Fr für den Gripen-Fonds (und ein hartes Sparprogramm) inbegriffen. Gegen diesen kann und wird ein Referendum ergriffen werden. Das heisst also, dass lediglich 50'000 Unterschriften gesammelt werden müssen, damit es zu einer Volksabstimmung kommt.

Da in den Medien schon viel darüber geschriebe wurde, beschränke ich mich auf die wichtigsten Links.

Offizielle Medienmitteilung VBS
Botschaft zum Gripen mit sehr detaillieren und informativen Infos (PDF)

Der Fragenkatalog, welcher von den Parteipräsidenten der Mitte-Parteien dem VBS geschickt wurde, ist nun beanwortet worden. Er hat ebenfalls sehr viele und wichtige Fragen beantwortet. Am 10. Dez wird sich Ueli Maurer mit den Parteipräsidenten treffen, so dass alle Unklarheiten beseitigt sein müssen. Das ist einer der wichtigsten Tage des ganzen Beschaffungsprozedere, denn der Beschaffung müssen die Mitte-Parteien zustimmen, da es sonst keine Mehrheit gibt.
Fragen-und-antworten-zum-Gripen NZZ.ch

Ein interessanter Kommentar eines Tagesanzeiger-Redakteurs zur ganzen Beschaffungsgeschichte.
Scheinkritik, Stoermanoever-und-Selbstdarsteller Tagesanzeiger.ch


Die SP un Grünen kündigen das Referendum gegen den (Finanzierungsfonds) des Gripen an...
Tagesanzeiger.ch

Bericht zur finanzielle Situation der Armee und die Auswirkungen des Gripen auf das Budget. Ein höheres Armeebudget als die 4,7 Mrd Fr scheint aufgrund der Schuldenbremse nicht möglich zu sein. Das hat massive Auswirkungen auf viele Bereiche der Armee. Wenn dieses bewilligt wird, werden leider bis zu zwei Flugplätze geschlossen.
NZZ.ch

Pc-21 Nachtflugtraining und Gripen-Film

In den nächsten drei Wochen sind mehrere Nachtflugtrainings mit den Pc-21 geplant. Start- und Landungen erfolgen ab Emmen. Geplant sind auch Touch & Go's. Das sind, abgesehen von der Gripen-Evaluation 2008, die ersten Pc-21 Nachtflüge der Luftwaffe in der Schweiz.

Nach dem die Luftwaffe nun 8 Pc-21 zur Verfügung hat, ist es möglich, auch in der Schweiz den Nachtflug zu trainieren. Dieser Bestandteil der Ausbildung ist wichtig, auch weil wichtige Einsätze wir das WEF oder der permanente Luftpolizeidienst (ab 2017) zum Teil in der Nacht stattfinden.

Die Flugdaten und Zeiten:

 21/22/28/29 November sowie am 5/6. Dezember (Mittwoch & Donnerstag) von 18-22 Uhr
_____________________________________________________________________________


Das VBS hat auf youtube ein kurzes Video über den Gripen veröffentlicht, u.a sind Cockpitszenen und Zuschauerreaktionen zu sehen.

Transall über der Schweiz

Am letzten Donnerstag, 8. November wurde über dem Kanton Aargau eine Transall gesichtet. Quelle: flightforum.ch Wahrscheinlich handelt es sich um Messflüge. Mehr Informationen dazu findet ihr im obigen Link.

Zwei interessante Artikel auf swissinfo.ch

Auf swissinfo.ch gibt es zwei interessante Artikel über Schweizer Kampfflugzeugbeschaffungen sowie zur Beschaffung des Gripen.

Geschichte der Flugzeugbeschaffungen
Welches Flugzeuge für welche Einsätze? Warum der Gripen scheitern könnte

"am ehesten auf die Luftwaffe verzichten"

Diese Aussage mussten heute die Leser der Neuen Luzerner Zeitung lesen. Doch sie stammt nicht etwa von der GsoA, sondern von Verteidigungsminister Ueli Maurer höchpersönlich. Er prophezeit der Armee eine düstere Zukunft, falls sie wie vom Bunderat beschlossen, nur die 4,4 Mrd CHF erhält. Bei diesem jährlichen Budget werde er auf einen Teil der Armee verzichten müssen. Es ist die Rede davon, auf Panzer oder Flugzeuge zu verzichten oder sogar die Luftwaffe ganz einzusparen!

Das Rüstungsprogramm 2012, welches den Gripen und auch das Fonds-Gesetz (die Finanzierung) beinhaltet, wird am 14. November vom Bundesrat besprochen und danach veröffentlicht. Am 10. Dezember trifft Maurer die Präsidenten aller Mitte-Parteien (CVP, FDP, BDP, GLP) um die 36 Fragen zu klären. Die drei Parteien CVP, FDP, BDP wollen dem Kauf zustimmen, wenn es Ueli Maurer gelingt, die 36 offenen Fragen zu klären.

Ich vermute, dass die Sparpläne so aussehen werden, wie in diesem Bericht der NZZ . Das würde bedeuten, dass u.a  auf die Oerlikon 35mm und Rapier Fliegerabwehr, die neuen Drohnen oder die Artillerie komplett abgeschafft würden! Ich vermute, dass es auch keine zweite Tranche EC635 geben wird. Ausserdem sind die Schliessung von Kasernen und Militärflugplätzen geplant. Unter diesen Umständen wird wohl definitiv mindestens ein Flugplatz geschlossen werden, die Frage ist nur Dübendorf oder Sion?

Update 4. November 2012: Ein Teil des Interviews und Artikels ist online auf luzernerzeitung.ch